WAS IST ATEMYOGA?

Atem und Stress

Der Stress im Alltag lässt uns manchmal vergessen zu atmen. Im Lauf der Zeit werden die Atemräume verspannt und verengt. Da der Atem ein unbewusster Vorgang ist und deshalb automatisch abläuft, entwickelt sich langsam ein flaches, falsches Atemmuster. Dies führt zur Dauerverspannung und Überaktivierung des sympathischen Nervensystems. Der Körper leidet unter Verspannung und Sauerstoffmangel. Als Folge dessen ist der Pranafluß, der Fluß der Lebensenergie in unserem Körper blockiert. Um dies zu ändern, brauchen Sie zuerst tiefe Entspannung auf der Yogamatte. Die perfekte Haltung ist nicht das Ziel des Yoga, sondern die Veränderung des Atemmusters zuerst auf der Yogamatte.

Atem und autonome Nervensystem

Atem-Yoga verbindet Atem und Bewegung und gibt Ihnen Möglichkeit den Übergang vom unbewußten zum bewußten Atem wahrzunehmen und erfahren. Diese bewußte Atmung übt einen direkten Einfluss auf das Nervensystem, insbesondere auf das autonome Nervensystem (ANS). Das ANS kommt allmählich zum Ausgleich. Sie üben auf der Yogamatte diesen Übergang und erfahren allmählich die Veränderung im Alltag. Der Alltagsgeist kommt zur Ruhe. Sie können mit Entschlossenheit diesen Übergang beeinflussen. Es gibt auch kein Rezept für die richtige Atmung. Kein Arzt auf der Welt kann ein Rezept dafür verschreiben. Tief atmen müssen Sie selbst. Man muss nur wissen wie man richtig atmet.

Wie atme ich richtig in der Asanapraxis?

Die Atmung und Haltung beeinflussen sich gegenseitig. Eine Yogahaltung ohne richtige Atmung zu lernen führt auf die Dauer zu körperlichen Beschwerden und Fehlhaltungen. Atem-Yoga bietet Ihnen stressfreie Yogastunde, damit Ihr Körper tief entspannen und der Atem sich vertiefen kann. Sie lernen vor dem Beginn der Asanapraxis erst die yogische Vollatmung. Atem und Bewegung werden bewußt verbunden geübt um Atem-und Körperachtsamkeit zu entwickeln. Diese Achtsamkeitsbasierte Asanapraxis lässt eine motorische Einheit entstehen. Sie bildet eine wichtige Grundlage für weitere Fortschritte in Asanas und Pranayama Praxis. Nicht die Bewegung, sondern der Atem führt die Bewegung. Diese achtsame Vorgehensweise ohne Stress und Leistungsdruck führt zur Interozeption, Innenwahrnehmung. Das Gehirn und Körper lernen allmählich zu entspannen. Das gestresste Nervensystem kommt allmählich zur Ruhe und fängt an auszugleichen.

 

 

Was wirkt Atem-Yoga auf Körper und Geist?

 Yoga wirkt ganzheitlich auf Körper und Geist. Mit gesundem Körper können Sie auch verwirklichen, was Sie fühlen und denken. Der Atem ist ein mächtiges Werkzeug, womit Sie das autonome und Zentralnervensystem beeinflussen können ohne Medikamente und Arztbesuch. Ein ausgeglichenes Nervensystem ist in der Lage in einer stressigen Situation das gesundheitliche Gleichgewicht schnell wiederherzustellen. Die tiefe Atmung in einer Haltung aktiviert Parasympathikus und Stresshormone wird reduziert. Besonders Vagusnerv, als Erholungsnerv genannt, beruhigt gesamte innere Organe. Die Gewebe entspannen sich und frängt an durchzubluten. Die kräftige Bewegung mit Asanas baut Muskeln auf und stärkt das Immunsystem. Asanas erzeugen Wärme im Körper und hilft die Körpertemperatur konstant aufrechtzuerhalten für Homöostase. In Schlussentspannung produziert der Körper Glückshormone wie Serotonin, Dopamin, Endorphine und entsteht Alpha Welle im Gehirn. Das Denken hört auf und fangen an die verschiedene Region im Gehirn miteinander zu verbinden und zu korrelieren. Es entsteht Neuroplastizität, Lebendfreude und Optimismus im Alltag

 

 

 

Panta Rhei, alles fließt

Wenn Sympathikus und Parasympathikus gut miteinander kooperieren, befinden wir uns in Kohärenz, in einem harmonischen, inneren Zusammenschwingen. Das autonome Nervensystem ist auf die Dauer in der Lage sich selbst zu regulieren und regenerieren. Alle Systeme des Körpers arbeiten synchron und harmonisch. Die Forschung hat herausgefunden, daß im Kohärenz-Zustand die Regeneration und Selbstheilungskraft im Körper am höchsten ist. Es herrscht Lebensfreunde und Gelassenheit in uns. Blutdruck, Herzschlag und Gehirnwelle schlagen im gleichen Rhythmus. Wenn Gehirnwellen kohärent sind, kommunizieren verschiedene Gehirnareale effektiver miteinander. Die Selbstreflektion und Integration finden in allen Ebenen statt. Die negative Emotion wie Angst und Wut werden reduziert und entstehen die positive Emotionen wie Dankbarkeit, Liebe und Mitgefühl. Alles fließt im Einklang!

 

Wenn du deinen Körper eingehend betrachtest, wirst du entdecken, dass du kein getrenntes Selbst bist, 

das von allem anderen abgeschnitten ist, sondern ein fortwährend fließender Strom - der Lebensstrom selbst.
(Thici Nhat hanh)